Angefangen hat es mit ein paar Fenstersensoren, Funksteckdosen und Fernbedienungen. Dann wurden immer mehr Geräte in die Hausautomation ergänzt, wie Lampen, der Fernseher oder die Musikanlage. Nachdem die Preise für Tablets immer weiter gesunken sind, wollte ich ein solches Display an die Wand montieren, um meine Geräte zu steuern und die wichtigsten Infos anzuzeigen. Doch welches Tablet verwenden und wie an die Wand montieren?

Meine Anforderungen an die Lösung waren:

• Günstiges Tablet mit 10″ Display
• Flache, dünne Wandhalterung, welche auch das Stromkabel versteckt
• Aktivierung des Tablets durch Fingertippen oder durch Bewegungserkennung
• Anzeige der Uhrzeit, falls gerade keine Interaktion mit dem Tablet erfolgt

Die Suche nach dem passenden Tablet

Ziemlich schnell bin ich auf die Lenovo-Tablet-Serie gestoßen. Die sind sehr günstig, haben aber eine ordentliche Leistung (für die Steuerung einer Hausautomation mehr als ausreichend) und bieten einen guten Funktionsumfang. Ich habe mich letztlich für das Lenovo Tab M10 (TB-X505) entschieden. Es ist das optimale Tablet, um meine Anforderungen umzusetzen. Mit gut 100€ ist es sehr günstig. Zudem bietet es eine Aktivierung des Bildschirms per Doppelklick an (ohne sonstige lästige Displaysperre) – oder es lässt sich automatisch einschalten, wenn jemand am Tablet vorbeiläuft.

Einrichtung des Tablets

Wie richte ich das Tablet ein?

Aktivierung des Bildschirms per Doppelklick	„Einstellungen“ > „Display“ > „Zum Aktivieren tippen“ > „An“
Anzeige der Uhrzeit, wenn keine Interaktion erfolgt	„Einstellungen“ > „Display“ > „Bildschirmschoner“ > „Aktueller Bildschirmschoner“ > „Uhr“ > „Startzeitpunkt“ > „Beim Aufladen“
Dark Mode einschalten	„Einstellungen“ > „Display“ > „Dunkles Design“ > „An“
Display einschalten, wenn sich jemand vor dem Tablet bewegt	Da verlinke ich die ausführliche Anleitung von tchgdns.de 🙂

Letztlich habe ich mich gegen die Lösung mit der Bewegungserkennung entschieden: Das Tablet hängt bei mir im Flur, und es geht wirklich jedes Mal an, wenn jemand vorbei läuft. Dann lieber doppelt darauf tippen, wenn ich mit dem Tablet interagieren möchte.

Wandhalterung

Nun stellt sich die Frage nach einer passenden Wandhalterung. Ich wollte eine weiße Wandhalterung, die das Tablet vollständig umschließt und möglichst dünn ist. Zunächst hatte ich auf Thingiverse nach passenden 3D-Modellen gesucht, wurde aber leider nicht fündig. Wenn jemand von euch was pasendes findet, gebt mir gerne Bescheid! 🙂
Letztlich bin ich dann bei Makes by Mike mit einem fertigen 3D-Druck fündig geworden. Dort gibt es für das oben genannte Tablet eine schlanke Wandhalterung in weiß oder schwarz.

Der Preis von 28€ ist aus meiner Sicht mehr als in Ordnung, leider kommen die Versandkosten aus den USA und ggf. Zollgebühren noch dazu. Mir war es das wert, ich musste ca. 10 Tage warten, bis ich die Halterung in den Händen hielt. Ich habe noch als Option ein passendes USB-Flachbandkabel bestellt – das würde ich euch auch auf jeden Fall empfehlen.

Probiert den Code „xxx“ aus, damit bekommt ihr ggf. sogar noch 10% Rabatt auf eure Bestellung bei Makes by Mike (sofern der Code noch gültig ist).

Stomversorgung

Somit stellt sich nun auch die Frage der Stromversorgung: Ich hatte viel darüber gelesen, ob man Tablets permanent an eine Spannungsversorgung hängen kann. Ich habe mich letztlich dafür entschieden, genau das zu tun. Wenn der Akku schlechter wird, ist mir das egal, weil das Tablet sowieso immer am Netzteil hängen wird. Alternativ gibt es auch gewisse Apps, wie xxx, die das Tablet nur laden, sobald der Akku unter x% gefallen ist. Dazu muss man das Tablet jedoch rooten – der Aufwand war es mir bisher nicht wert. Ich probiere es zunächst mit Dauer-Stromversorgung.

Jedoch was für ein Netzteil verwenden? Ich habe mir direkt eine Steckdose auf 1,50m Höhe in den Flur gelegt, um die Spannungsversorgung direkt hinter dem Tablet zu haben. Ich habe mich für ein Unterputz-Netzteil von Smart Things entschieden. Dort passt direkt das USB-Kabel von Make by Mikes hinein, ohne dass man etwas von außen sieht. Wenn ihre keine Steckdose direkt hinter dem Tablet habt – oder euch der Preis nicht wert ist, dann nehmt ein klassisches USB-Netzteil mit USB-Verlängerunskabel und führt das z.B. mit einem Kabelkanal bis zum Tablet.

Visualisierung auf dem Tablet

Meine Hausautomation besteht bei mir vorwiegend aus Homematic-Komponenten, die über eine CCU3 angebunden sind. Ich habe die alternative Firmware RaspberryMatic im Einsatz. Durch die Integration von RedMatic kann ich auch Nicht-Homematic-Komponenten, wie den Samsung TV oder einen Yamaha AVR bequem anbinden – alles mit einem Gerät, der CCU3.

Für die Visualisierung auf dem Tablet gibt es verschiedene Möglichkeiten:

• Web-Browser mit Web UI (von IO Broker, OpenHab, FHEM, Node-Red, Redmatic, etc.)
• Native App (wie AIO Creator Neo)

Wenn ihr eine CCU3 bestellt, erhaltet ihr oft eine Lizenz für den AIO Creator Neo von Mediola mit dazu (wie hier). Normalerweise kostet die Lizenz allein um die 100€. Durch das CCU3 Plugin kann man sehr einfache Visualisierungen für die eigenen Geräte bauen. Ich habe mir für jeden Raum eine Seite angelegt – zusätzlich noch eine für die Abfahrtszeiten des öffentlichen Nahverkehrs und das Wetter.

Die Visualisierung baut man auf einem PC und erstellt dann eine „Fernbedienung“, welche dann über die Android-App von Mediola eingebunden wird. Diese App läuft bei mir permanent auf dem Tablet und wird direkt angezeigt, wenn ich per Doppelklick mein Tablet aus dem Bildschirmschoner-Modus erwache.

Bisher bin ich mit der Lösung mehr als zufrieden. Wenn es Updates gibt, lasse ich euch das selbstverständlich hier wissen.

Viel Erfolg beim Nachbauen!
Andi